Zweites KI-Gesundheitsforum war ein voller Erfolg

Zum zweiten Mal lud der Soziale Zirkel e.V. gemeinsam mit der IHK Ostwestfalen und dem Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft (ZIG) am 14. Oktober 2024 zu einem Gesundheitsforum in die Räume der IHK Bielefeld ein. Am Ende der sehr informativen und interessanten Veranstaltung lautete das eindeutige Fazit: Der vermehrte Einsatz „Künstlicher Intelligenz“ (KI) ist auch im Gesundheitswesen künftig unabdingbar. Zum einen, um eine genauere Diagnostik und eine gezieltere Therapie zu erreichen – zum anderen, um die knappen Finanz-und Personalressourcen optimaler zu nutzen als bisher.

Uwe Lück (IHK), Uwe Borchers (ZIG) und Wolfgang Stender (DSZ) begrüßten gemeinsam die mehr als 50 Teilnehmenden, die zum großen Teil aus Gesundheitsberufen und sozialen Einrichtungen kamen. Der Einsatz künstlicher Intelligenz könne nicht alle Probleme im Gesundheitswesen lösen, machte Gerhard Hallenberger vom Sozialen Zirkel in seiner Einführung deutlich. Bereits vorhandene und erprobte Lösungen könnten aber dazu beitragen, Mitarbeitenden bei Verwaltungsaufgaben zu unterstützen, Diagnostik und Therapie genauer und zielgerichteter zu machen und die Qualität der Gesundheitsversorgung insgesamt zu verbessern.

KI-Gesundheitsforum Bielefeld

Drei Fachleute stellten an diesem Nachmittag konkrete Beispiele aus der Praxis vor, die bereits Anwendung finden. Marcus Goerke (nextORGmbH) führte vor Augen, wie eine KI-gestützte OP-Planung zu besseren und ruhigeren Abläufen führen kann. Auch etwaige Notfälle und Störungen können damit eingeplant und unnötige Wartezeiten verhindert werden.

Jan Müller von T-Systems International brachte Beispiele für den Einsatz von KI-basierten Lösungen, die sein Unternehmen für den administrativen Bereich des Gesundheitswesens entwickelt hat: AI-gestützte Anamnesebögen, Dokumentenanalysen und Arztbriefe und eine personalisierte Therapieplanung. Er machte deutlich, dass dabei der Datenschutz und die ethischen und regulatorischen Rahmenbedingungen eingehalten und die behandelnden Ärzte immer die Kontrolle über die Informationen behalten müssen.
Wie Künstliche Intelligenz auch die Steuerung von Patientinnen und Patienten zwischen stationären und ambulanten Strukturen verbessern kann, machte Dr. Johannes Tebbe vom Klinikum Lippe deutlich. Denn nach wie vor werden zu viele von ihnen stationär aufgenommen, die auch ambulant versorgt werden könnten.

Mit Hilfe von KI können Fallzahlen, Wartezeiten und stationäre Fehlbelegungsquoten analysiert werden, um die Zuweisungsqualität – ob ambulant oder stationär – zu verbessern. Krankenhäuser können auch ambulant operieren und bei der anschließenden Versorgung mit niedergelassenen Fachärzten kooperieren. Dr. Tebbe: „Dazu müssen aber alle Bereiche des Gesundheitswesens bereit sein, den eigenen Kosmos zu verlassen.“